Nur kurz aussteigen – und schon kann’s gefährlich werden.

Hitze, Sommer, Hund,

Sommerhitze

Wenn draußen die Sonne scheint, wird es im Auto schnell brenzlig – und das im wahrsten Sinne. Auch wenn es „nur“ 22 °C draußen sind, heizt sich der Innenraum eines geparkten Fahrzeugs rasend schnell auf über 50 °C auf. Nach nur wenigen Minuten entsteht eine regelrechte Hitzefalle. Für uns vielleicht unangenehm – für deinen Hund kann das tödlich enden.

Hunde können nicht wie wir schwitzen. Sie regulieren ihre Körpertemperatur hauptsächlich über das Hecheln. Aber das reicht bei dieser Hitze einfach nicht mehr aus. Ihr Kreislauf kommt an seine Grenzen, und jedes weitere Grad mehr kann dramatische Folgen haben.

Das solltest du dir merken:

  • Auch ein offenes Fenster hilft kaum.
  • Schatten ist trügerisch – die Sonne wandert!
  • „Nur 5 Minuten“ können zu spät sein.

Nicht jeder Hund reagiert gleich auf hohe Temperaturen. Manche stecken warme Tage scheinbar locker weg, andere kämpfen schon bei milder Wärme mit der Belastung. Aber ganz gleich, wie robust dein Vierbeiner wirkt – Hitze ist immer eine Herausforderung für den Hundekörper. Diese Hunde sind besonders hitzeempfindlich:

  • Kurznasige Rassen (wie Möpse, Bulldoggen oder Pekinesen): Sie können nicht gut hecheln und bekommen dadurch schlechter Luft.
  • Ältere Hunde: Ihr Kreislauf ist weniger belastbar.
  • Welpen: Ihr Körper ist noch nicht vollständig entwickelt.
  • Übergewichtige Hunde: Fettgewebe isoliert zusätzlich – wie ein Mantel im Hochsommer.
  • Hunde mit Herz- oder Lungenerkrankungen: Ihr Organismus ist ohnehin geschwächt.

Und nicht zu vergessen: Auch langhaarige Rassen tragen quasi einen Pelzmantel – bei 30 Grad eine echte Qual!

Was du tun kannst:

  • Lass deinen Hund nie alleine im Auto – auch nicht für ein paar Minuten.
  • Meide Spaziergänge in der Mittagshitze.
  • Achte auf Anzeichen von Überhitzung (dazu gleich mehr).

Es geht oft schneller, als man denkt: Erst wirkt dein Hund nur ein bisschen müde, dann hechelt er stärker, und plötzlich kippt die Situation. Eine Überhitzung kann sich schleichend entwickeln – aber sie kann auch blitzschnell lebensbedrohlich werden. Dein Hund kann dir nicht sagen, wie es ihm geht. Umso wichtiger ist es, dass du die Warnzeichen kennst.

Erste Anzeichen für Überhitzung:

  • Starkes, hektisches Hecheln
  • Unruhe oder Umherlaufen
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Dunkelrote Zunge oder Schleimhäute
  • Erhöhte Herzfrequenz

Wird es schlimmer, kann Folgendes passieren:

  • Dein Hund wirkt benommen oder taumelt.
  • Er reagiert langsamer oder gar nicht mehr.
  • Die Schleimhäute werden plötzlich blass.
  • Es kommt zu Bewusstlosigkeit oder Krämpfen.

Jetzt zählt jede Sekunde! In diesem Stadium ist dein Hund in akuter Lebensgefahr und braucht dringend Hilfe. Ein Hitzschlag ist für Hunde ein echter Notfall – und zwar ein lebensbedrohlicher. Steigt die Körpertemperatur auf über 42 °C, kommt es im Körper zu einem regelrechten Systemkollaps. Was dabei passiert, ist dramatisch: Die Organe deines Hundes werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, Zellen sterben ab, das Blut kann nicht mehr richtig gerinnen, und am Ende versagen lebenswichtige Organe – das sogenannte Multiorganversagen tritt ein. Ohne sofortige Hilfe kann dein Hund diesen Zustand nicht überleben.

Diese Folgen kann ein Hitzschlag haben:

  • Kreislaufzusammenbruch
  • Nieren- oder Leberversagen
  • Hirnschäden durch Sauerstoffmangel
  • Koma und Tod

Das alles kann in weniger als 30 Minuten geschehen – je nach Situation sogar noch schneller. Deshalb gilt: Nicht abwarten. Nicht hoffen. Handeln.

Wenn du auch nur den Verdacht hast, dass dein Hund überhitzt ist, warte keine Sekunde. Es ist ein echter Notfall, und jede Minute kann über Leben und Tod entscheiden.

So hilfst du deinem Hund im Hitzschock:

  1. Sofort raus aus der Hitze!
    Bring deinen Hund an einen kühlen, schattigen Ort. Kein direkter Wind, keine Zugluft – einfach raus aus der Wärme.
  2. Langsam kühlen – aber richtig!
    Verwende lauwarmes (nicht eiskaltes!) Wasser und befeuchte Beine, Bauch und Pfoten. Nimm ein nasses Handtuch oder gieße vorsichtig Wasser darüber. Kein Eiswasser! Das kann den Kreislauf zusätzlich belasten.
  3. Luftzufuhr verbessern.
    Ein Ventilator oder einfach ein leichter Luftzug kann helfen – aber auch hier: Keine Kälte schockartig zuführen.
  4. Wasser anbieten – aber nicht aufzwingen.
    Biete deinem Hund frisches Wasser an, aber zwing ihn nicht zum Trinken.
  5. Sofort zum Tierarzt!
    Auch wenn dein Hund sich scheinbar stabilisiert: Ein Hitzschlag hat oft Spätfolgen. Geh auf jeden Fall direkt in eine Tierklinik oder zum nächsten Tierarzt.

Und ganz wichtig:

Lass deinen Hund auf keinen Fall alleine! Halte ihn ruhig, rede mit ihm – du bist jetzt sein sicherer Hafen.

Fazit: Dein Hund zählt auf dich.

Hitze ist tückisch – besonders für unsere vierbeinigen Begleiter. Was für uns nur ein bisschen unangenehm ist, kann für Hunde schnell lebensbedrohlich werden. Und oft sehen wir die Gefahr erst, wenn es fast zu spät ist.

Darum ist es so wichtig, dass du vorausschaust. Dass du lieber einmal zu viel vorsichtig bist, als einmal zu wenig. Dein Hund kann sich nicht selbst schützen – aber er hat dich. Du bist sein Mensch, seine Sicherheit, sein ganzes Zuhause.

Also:
Lass ihn im Sommer nie allein im Auto.
Geh früh morgens oder spät abends spazieren.
Und wenn’s heiß ist – bleib gemeinsam im Schatten.

Weil am Ende nur eines zählt: Dass ihr beide gesund und glücklich durch den Sommer kommt. 🌞🐾